Digital-Radar Schweiz 2022
Monitor Bank WIR
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Schweizer Langzeitstudie zu den Themen, Sorgen und Gefahren sowie den Vorteilen und Kompetenzen im Zusammenhang mit digitalen Technologien der befragten Schweizer Bevölkerung.
Themen und Resultate der Studie:

Aktuelle Themen zur Digitalisierung und zu digitalen Technologien
Auf die offene Frage zu den wichtigsten Themen im digitalen Zeitalter nennen die Studienteilnehmenden unter anderem die Cyber- und Datensicherheit, Cyberkriminalität und Überwachung (29 %), das Homeoffice und Online-Meetings (3 %) sowie die Abhängigkeit von digitalen Technologien und dem Internet (3 %).

Interesse zur Digitalisierung und zu digitalen Technologien
Knapp die Hälfte (46 %) der befragten Schweizer Bevölkerung ist daran interessiert, digitale Technologien zu beherrschen und Kompetenzen zu erlernen.
Rund ein Achtel (12 %) der Bevölkerung ist daran nicht interessiert. Dabei hängt das Interesse am Erlernen neuer digitaler Kompetenzen stark mit dem Einkommensniveau und dem Alter der Befragten zusammen.

Vorteile digitaler Technologien
Die befragte Schweizer Bevölkerung steht den digitalen Technologien grundsätzlich positiv gegenüber.
Fast zwei Drittel (62 %) sehen grosse bis sehr grosse Vorteile in digitalen Technologien; nur 5 % stehen den Technologien kritisch gegenüber.
Die wichtigsten Lebensbereiche, in denen digitale Technologien Mehrwert bieten, sind der Zugriff auf Wissen und Inhalte (Mittelwert 5.0 auf der 6er-Skala) sowie die Kommunikation (4.3) und Zusammenarbeit (4.0) mit Menschen.
In einer weiteren offenen Frage wurden die Kommunikation und (konstante) Erreichbarkeit (8 %), Geschwindigkeit und Effizienz (6 %) sowie Digitalisierung des Berufsalltags, inklusive dem Homeoffice (4 %), als Vorteile genannt.
Mit zunehmendem Bildungsgrad und steigendem Haushaltseinkommen nimmt auch die Bewertung der Vorteile zu. In fast allen abgefragten Lebensbereichen unterscheiden sich die oberen beiden Einkommensklassen stark von den unteren beiden.
Die Grenze zwischen einer positiveren Einstellung zu digitalen Technologien gegenüber einer negativeren Einstellung zeichnet sich bei einem Einkommensniveau von ca. 6000 Franken ab.

Gefahren digitaler Technologien
Nur knapp ein Fünftel (19 %) der befragten Schweizer Bevölkerung sieht sich eher oder sehr vielen Gefahren durch digitale Technologien ausgesetzt. Eine gegenteilige Bewertung nimmt mehr als ein Viertel der Befragten vor (28 %).
Die grössten Gefahren werden in den Bereichen Überwachung durch Technologien (4.1 auf der 6er-Skala), Datenschutz/IT-Sicherheit (4.0), und Abhängigkeit von IT/Internet (3.9) verortet. Ein möglicher Arbeitsplatzverlust wird mit 2.4 als geringste Gefahr gesehen.
Die Wahrnehmung der Gefahr von Arbeitsplatzverlust hängt von Bildungsgrad und Haushaltseinkommen ab.
Weitere Gefahren digitaler Technologien in der offenen Frage werden zu den Themen Datenschutz/Überwachung/Cybersicherheit (8 %) und der Vernachlässigung persönlicher Kontakte/Vereinsamung (7 %) gesehen.
Sowohl die Vor- als auch die Nachteile digitaler Technologien werden von der jüngsten Altersgruppe am höchsten und von der ältesten Altersgruppe am tiefsten beurteilt. Je jünger die Befragten sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit Vorteilen und Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen.

Persönliche Kompetenzen im digitalen Zeitalter
Zwei Fünftel (41 %) der Schweizer Bevölkerung schätzen die eigenen Kompetenzen zu digitalen Technologien als hoch ein.
Es handelt sich dabei vorwiegend um Befragte aus der jüngsten Alterskategorie mit hoher Bildung und hohem Haushaltseinkommen. Rund eine von zehn befragten Personen (9 %) schätzt ihre Kompetenzen als niedrig ein.

Kompetenzen fürs digitale Zeitalter
Die wichtigsten Kompetenzen mit einem Mittelwert von über 4 (auf der 6er-Skala) sind die Bereitschaft für lebenslanges Lernen (4.8), Offenheit für Neues (4.6), technisches Verständnis (4.2) und Kommunikationsstärke (4.1). Als weniger relevant eingeschätzt wurden die Team- und Kooperationsfähigkeit (3.9) sowie Kreativität (3.7). Die Studienteilnehmenden nannten zudem Lernbereitschaft/Neugierde und Sozialkompetenzen als weitere wichtige Fähigkeiten im digitalen Zeitalter.